Fehlersuche in CAN Netzwerken
Im Zusammenhang mit Fehlern in CAN Netzwerken tauchen immer wieder ähnliche Frage- und Problemstellungen auf. Der häufigste Grund für Probleme im CAN Netzwerk ist der fehlerhafte physikalische Aufbau des Netzwerks.
Wenn in diesem Umfeld technischer Support geliefert wird, erhalten wir immer eine Reihe von Fehlerbeschreibungen wie folgt:
- CAN Netzwerk läuft gar nicht
- Bei einem „hot-plug“ eines neuen Teilnehmers bleibt das CAN Netzwerk stehen
- Das CAN Netzwerk läuft, bleibt aber sporadisch stehen (Teilnehmer senden nicht mehr)
- Mit Hilfe eines CAN Tools werden Error-Frames im Netzwerk festgestellt
Nach unserer Erfahrung gibt es einige (wenige) Hauptfehlerursachen in CAN Netzwerken. Nachdem einfache Tests und Überprüfungen des Netzwerks stattgefunden haben sind mehr als 90% der Probleme behoben. Die aus unserer Erfahrung häufigsten Fehlerursachen sind:
- Fehlende oder falsche Terminierung
- Unterschiedliche Baudraten der Teilnehmer
- Falsches CAN Kabel
- Bustopologie fehlerhaft
In loser Folge werden wir in diesem Blog auf die einzelnen Fehlerursachen, deren Analyse und Behebung eingehen. Nach Abarbeiten dieser Punkte sollten die meisten Fehler behoben sein. Sollten dann immer noch unklare Vorkommnisse vorliegen, sollten Sie sich an unseren fachmännischen Support wenden.
Im ersten Teil starten wir mit der “Terminierung von CAN Netzwerken”.
Fehlende oder falsche Terminierung
Mit Terminierung bezeichnet man den reflexionsfreien Abschluss eines Netzwerkes mit dem jeweiligen Wellenwiderstand. Das hört sich jetzt komplizierter an, als es in der Praxis ist. Das CAN Netzwerk muss nur am Anfang und am Ende mit einem Widerstand von 120 Ohm zwischen der CAN-High und der CAN-Low Leitung versehen werden.
Am besten messen Sie den Gleichstromwiderstand mit einem Multimeter im spannungslosen Zustand des Netzwerkes. Der Messwert sollte ca. 60 Ohm betragen.
Hierbei ist es entscheidend, die Widerstände am physikalischen Ende der Leitungen zu setzen. Im elektrischen Sinne (Gleichstromtechnik) würden Sie den gleichen Effekt erreichen, wenn die beiden Widerstände „irgendwo“ im Netzwerk angebracht werden. Dieser Aufbau ist fehlerhaft und wird in der Praxis nicht zuverlässig funktionieren.
Ebenso kommt es häufig vor, dass zu viele oder zu wenige Terminierungen verwendet werden. Dieses Fehlerbild kann sehr einfach analysiert werden, indem Sie mit einem Multimeter den Widerstand im spannungslosen Zustand des Netzwerkes messen.
Bei zu vielen Terminierungen ergibt sich ein Widerstandswert, der geringer als die erwarteten 60 Ohm ist.
Zu wenige Terminierungen (hier nur eine) ergeben einen Widerstandswert von 120 Ohm. Falls gar keine Terminierung gesetzt wurde, werden nur die Impedanzen der Treiber im spannungslosen Zustand gemessen. Dieser Wert befindet sich im 2-stelligen kOhm-Bereich (z.B. 20..40 kOhm).
Teil 2 – CAN Bitrate und Kabel
Stichworte: CAN Netzwerk, Fehlersuche, Terminierung
Geschrieben in: CAN, Fachbeiträge
Hinterlasse eine Antwort
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.